Studium am UMCS in Lublin (Artistische Fakultät) sowie an der Akademie der Schönen Künste Danzig – Fakultät für Bildhauerei. Sie beschäftigt sich mit Skulptur, kleinen bildhauerischen Formen, Zeichnung und Objektkunst. Sie putzt, kocht und betreut ihr Kind. Derzeit arbeitet sie in den Skulptur-Werkstätten von Prof. Katarzyna Jozefowicz an der Akademie in Danzig. Seit 2001 nahm sie an zahlreichen Einzel und Gemeinschaftsausstellungen in In- und Ausland teil.
Es könnte scheinen, dass artistisches Wirken nicht mit Mutterschaft kompatibel ist. Das Schaffen von Sylwia Jakubowska ist eine Art Kompromiss zwischen „femme maison“ und einer Künstlerin. W. Chadwick schreibt in einem seiner literarischen Werken: „Frauen versuchen ihre häuslichen Pflichten mit künstlerischen Arbeiten zu vereinbaren, was sich in der verhältnismäßig kleineren Menge ihrer Werke widerspiegelt“. Sylwia Jakubowska bejaht und widerspricht gleichzeitig dieser These. Sie funktioniert gut sowohl als Mutter und auch als Künstlerin.
Wenn man über die Kunst von Sylwia Jakubowska spricht, muss man auch ihre Faszination für Anette Messager, Preisträgerin des Goldenen Löwen der Biennale in Venedig 2005 erwähnen. Die außergewöhnlich exzentrische und ekstatische Persönlichkeit der französischen Künstlerin patroniert das Schaffen der jungen Danziger Künstlerin. Die Anlehnung an das Schaffen Messagers ist nicht als Epigon zu sehen, sondern als gemäßigtes Schöpfen. Die Inspiration durch die Französin sieht man besonders in der Koloristik, Form, Schwung, Material oder Materie. Doch hauptsächlich, bezieht Jakubowska die größte Inspiration aus der Mutterschaft, die Familie ist die Quelle für Jakubowskas Kunst.
In der aktuellen Ausstellung wird eines der Werke der Künstlerin gezeigt: „Portret Zbiorowy“ – „ Gemeinschaftsportrait“ Es erstaunt mit seiner Größe, begeistert durch seine Farben, überrascht durch seine Form. Die Idee und allein die Realisation sind nicht alltäglich. Die Originalität der Installation wird durch die Verwendung von Textilien und Garderobeelementen auf großer Skala entschieden. Eng beieinander gelegt oder gehängt, ohne Etiketten, ohne farbliche Präferenzen, intentional zusammengefügte Gewänder bilden interessante, koloristische Schnecken, ekstatische, dreidimensionale farbige Mosaike. Durch ihre Form könnten sie Assoziationen zu den Werken Iza Tarasiewicz „Rany“ oder Xue Tao „Rope coli“ erwecken.
Die farbliche Zusammensetzung der Kleidungsstücke ist nur scheinbar zufällig. Denn die Künstlerin ordnet sehr bewusst die Farben nach den ihnen entsprechenden männlichen und weiblichen Elementen. Die Kleidungsstücke erschaffen einzelne menschliche Individuen, und die ganze Installation bezieht sich auf Identität der Masse. Die Schichten der Kleidung werden identifiziert mit Erfahrungen, Erlebnissen, Gefühlen, welche uns ausmachen, und unsere Persönlichkeit bilden. Die Künstlerin negiert die erotischen Implikationen, die manche Kunstkritiker in ihrem Schaffen sehen.