Katarzyna Swinarska

infanta view1

Die subtilen Bilderserien "Loves", "Heart" und "Skin" versetzen uns auf natürliche Weise in die Sphäre der Gefühle, Eindrücke und Sehnsüchte. Der "Loves"– Zyklus besteht aus Leinwänden, die von der Natur absorbiert wurden. Sehr sinnliche, florale, manchmal halb tierische Motive und Formen, die den Empfänger in die Mitte der organischen, delikaten Materie des Lebens stellen. Die "Skin"- Serie widmet sich dem Tastsinn. Die Sinnlichkeit der Serie liegt buchstäblich auf der Oberfläche der Bilder. Wiederum ist das „Heart“ von Swinarska  nicht offensichtlich. Transparente Bilder, durch welche die Energie des Lichts fließt.

Painting Series Flowers
  • deepblue love 200x146 Kopie

    Deep Blue Love 2019

  • Crimson Love 200x146

    Crimson Love 2019

  • heavy love 200x146 ld

    Heavy Love 2018

  • 56408559 394178378081570 2069087713025327104 n

    Love Like An Animal, 2018

  • 56544634 800931283624453 935322492703080448 n

    Love I, 2018

  • summer night1 200x100 ld

    Summer Night I 2018

  • Garden1 200x146

    Garden I 2019

Painting Series Biophilia
  • biophilia1 Kopie

    Biophilia IV, 2017

  • biophilia exhibition1

    Biophilia Exhibition 2017

  • biophilia5 200x100 hd

    Biophilia V 2017

  • 26063627 1372255726236435 6486245213290707734 o

    Biophilia Exhibition View 2017

  • biophilia3 Kopie

    Biophilia II, 2017

  • 26173251 1372262749569066 8850850642161257782 o

    Biophilia Exhibition 2017

  • Biophilia5 200x100cm Kopie

    Biophilia V, 2017

Painting Series Skin
  • 56300138 846323119052645 484464283694923776 n

    Love of a Summer Night II, 2018

  • skin22 Kopie

    Skin II, 2017

  • Skin51 150x110cm

    Skin V, 2017

  • moth 1 37x37 Kopie

    Moth I, Composition with Insect 1, 2016

  • moth 2 37x37 Kopie

    Moth II, Composition with Insect 2, 2016

  • moth 3 37x37 Kopie

    Moth III, Composition with Insect 3, 2018

  • moth 4 37x37 Kopie

    Moth IV, Composition with Insect 4, 2018

Installation
  • infanta view1

    Infanta 2014
    Spatial Installation Object

  • infanta view5

    Infanta and Diablo
    Spatial Installation Object
    Exhibition View

  • diablo view3

    Diablo 2014
    Spatial Installation Object

  • 59129512 1284918461655368 2176255633915904000 n

    Princess Warrior 2014 - Spatial Installation Object

  • extracting the body the queen

    "Extracting the Body" The Queen - Part III, 2014

  • 59295499 417109912456680 6254842919925055488 n Kopie

    Elisabeth, 2017 - Spatial Installation Object
    SOLD

  • serce1

    Heart I, 2017 - Spatial Installation Object

  • serce2

    Heart II, 2017- Spatial Installation Object

  • serce3

    Heart III, 2017- Spatial Installation Object

  • heart4 140x140

    Heart IV, 2017 - Spatial Installation Object

"Lange Sommernachmittage erinnern mich immer an diejenigen, die ich zusammen mit meiner Schwester und unseren Cousins bei meiner Oma verbrachte. Selbst heute rieche ich den Schwefelgeruch, als wir zwischen den alten Garagen versteckt waren und Funken aus weißen Steinen schlugen. Sogar jetzt spüre ich einen sanften Schauer zwischen den Schulterblätter und Gänsehaut im Nacken, und wenn ich die Augen hebe, sehe ich den schwarzen, samtigen Blick des jüngeren Cousins, der bis heute nicht weiß, dass er meine erste Liebe war. Dann liefen wir durch ein kühles Treppenhaus zu einer alten Wohnung, deren Querschnitt mir weiterhin rätselhaft erscheint. Ein Labyrinth von Räumen, Porträts von pompösen Rittern und steifen Damen in Spitzen- und Seidenkleider, ein langer dunkler Flur, die große helle Küche, hinter ihr ein Dienstmädchenzimmer und dort - ein Chiffonier, das Vorkriegsausgaben von Jugendromanen und Märchen beherbergte ....
Wir knieten vor dem alten Kleiderschrank auf der Suche nach einem Buch für den Abend. Ich blätterte die vergilbte Seiten mit unebenen Kanten, und hielt bei den Illustrationen an: kurvige Linien oder kurze Striche schwarzer Grafiken, die alte Bücher schmückten, tätowierten meinen Sinn für Ästhetik.Seitdem bevölkerten meine Welt tapfere Prinzessinen in Krinolinen, weise und böse Hexen in Lumpen gehüllt, wilde Tiere, lebende Pflanzen und verträumte Ritter. "

Was ist das Rätsel des Schaffens und der Kunst von Katarzyna Swinarska? Zeigt dieses Märchen, was sie antreibt und die Motive ihrer Kreativität auf? Gibt es eine Chance die Unschuld der Kindheit wieder zu erlangen? Lassen wir uns mitreißen. Verzichten wir auf Alles, was uns bisher bekannt war, öffnen wir unsere Augen noch einmal, aber bleiben wir auf der Bildoberfläche. Behandeln wir das, was wir sehen als einen zwanglosen Leittext. Lass uns nicht bohren. Lasst uns nicht eine verborgene Bedeutung offenbaren. Das enthaltene Geheimnis in Swinarskas Kunst wird von uns auf der sinnlichen Ebene des Kommunizierens erfasst. Wenn wir uns die gesamte Ausstellung "SKIN" in der Galerie Sandhofer ansehen, können wir in den Arbeiten die Wiederholbarkeit der Motive sehen, wobei eine einzigartige Wirkung in jedem einzelnen der Bilder steckt. Aus der Monochromie, die bei den meisten Kunstwerken verwendet wurde, erscheint die zerbrechliche Schönheit des weiblichen Körpers, der Insekten und die der Pflanzen. Die bei manchen Bildern angewendete kraftvolle Farbe schärft die visuellen Eindrücke und bewirkt beim Betrachter ein raffiniertes und edles  „Aha“ Erlebnis.

Die subtilen Bilderserien "Loves", "Heart" und "Skin" versetzen uns auf natürliche Weise in die Sphäre der Gefühle, Eindrücke und Sehnsüchte. Der "Loves"– Zyklus besteht aus Leinwänden, die von der Natur absorbiert wurden. Sehr sinnliche, florale, manchmal halb tierische Motive und Formen, die den Empfänger in die Mitte der organischen, delikaten Materie des Lebens stellen. Die "Skin"- Serie widmet sich dem Tastsinn. Die Sinnlichkeit der Serie liegt buchstäblich auf der Oberfläche der Bilder. SKIN – Haut, bedeutet auch ein Kleid-Kostüm, das eine Gestalt bedeckt, aber auch eine dünne Grenze zwischen diesem / jenem / etwas und der umgebenden Realität. Diese dünne, mit zarten Haaren bedeckte Haut der Nachtfalter zittert und leidet unter Kontakt mit der Umgebung .... Indem die Künstlerin die aufgetragenen Farbschichten mehrmals schleift und glättet, schuf  sie haptische Werke, die den Wunsch nach direktem Kontakt verstärken / zu Versuchung / Verführung  anregen. Das Herz als solches kennt jeder, wiederum ist das „Heart“ von Swinarska  nicht offensichtlich. Transparente Bilder, durch welche die Energie des Lichts fließt. Energie, die den weiblichen Körper befreit. In einer räumlichen Dimension aufgehängt, erlangt es einen Zustand der Nichtexistenz bei gleichzeitiger Emanation der Präsenz.

Beim Versuch, die in Katarzyna Swinarskas Kunst innewohnende Denktradition zu erraten, können wir auf die Quellen der Natur verweisen, die in der Philosophie des Empirismus und des Sensualismus gefunden werden, wo sensorische und Sinnesreize führend sind. Die kreative Sensibilität der Künstlerin gibt uns die einzigartige Möglichkeit auf eine sinnliche Weise ihre Kunstwerke zu erfassen. Nutzen wir diese großartige Gelegenheit und tauchen wir einfach in die Kunst der kreativen Sprache von Swinarska ein. Indem wir uns mitreißen lassen, werden die Formen aus den Bildern selbst zu dem Inhalt zusammengesetzt, den wir uns wünschen, nach dem wir unwillkürlich streben, zur gleichen Zeit sehen, hören und fühlen zu können und gleichzeitig unsere Sensibilität nicht mit Lehren / Dogmen zu vergiften.

Karolina Kliszewska, Katarzyna Swinarska

Tenderness (Czułość) 2014, Katarzyna Swinarska, Marta Grabicka, Grażyna Rigall

The video image "Tenderness" was created on the basis of a recorded performance, in which one woman artist painted the face and body of another one.

The project was inspired by the custom of face—painting by the women of the Caduveo tribe photographied and described by the French anthropologist Claude Lévi-Strauss. Facial and body painting becomes a common secret and space of freedom in which women feel free and have fun. Skin—covering patterns are simultaneously an armory that protects against the pressure of the society and a mark of the extraordinary, which facilitates the release of stereotypical social roles.


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