Justyna Pennards-Sycz, Light will guide you
28.01.2017 - 23.03.2017
Die uns umgebende Welt bietet uns Anreize um zu leben und in der Gesellschaft zu funktionieren. Je nach Art der Interessen des Beobachters der Realität kann es ein positiver oder destruktiver Einfluß sein, einer der die Entwicklung zulässt oder sie behindert. Aber immer bewirkt er eine Reaktion bei dem Betrachter. Justyna Pennards-Sycz extrahiert in ihrer Malerei aus der Realität Magie, indem sie sie in einer ungewöhnlichen weil unwirklichen Weise darstellt. Poetisch schafft sie eine manchmal märchenhafte, ein anderes Mal geheimnisvolle und beunruhigende Alternativen zum visuellen Realismus der Welt.
In der Ausstellung der Galerie Sandhofer sehen wir Bilder von Justyna Pennerds-Sycz aus mehreren malerischen Zyklen beginnend ab dem Jahr 2012 bis zu 2016 und 2017. Jeder von ihnen repräsentiert die Vielfalt der Inspirationen, die dem Herzen der Künstlerin nahe sind. Die Werke, als abstrakt bezeichnet, sind der Ausdruck von wirklichen Gefühlen und Erfahrungen der Künstlerin, sie manifestieren sich ganz klar in ihrem Kopf als Bilder.
Die wichtigste Inspiration der Malerin erschien zu Beginn ihrer künstlerischer Laufbahn, während eines einjährigen Aufenthaltes im Süden Frankreichs. Die mediterrane Sonne und das besondere Licht, das den Gegenständen und der schönen Landschaft dort einen warmen Glanz verleiht, bewirkten, dass in ihrem gesamten Schaffen das Licht und der Schatten eine sehr wichtige Rolle spielen. Auch wenn auf den ersten Blick das Licht auf der Leinwand nicht sichbar ist, das Auge eines aufmerksamen Betrachters wird es immer finden.
In den Werken der Künstlerin erscheinen außer durch die Sonne getränkte Landschaften, auch Orte voll von stilisierten, orientalische Pflanzen und exotischen Tieren. Die Meereswelt mit ihren unerforschten Tiefen und fantastischen Kreaturen, das faszinierende und geheimnisvolle Japan, die Aura der Nacht - das alles summiert sich zu diesen mysteriösen und unverständlichen, rätselhaften Elementen der Wirklichkeit, die unsere Künstlerin in ihren Bann ziehen. Unter den Motiven finden sich auch scheinbar bekannte Elemente des täglichen Lebens wie Stadtansichten mit Bürogebaüden und Neonbeleuchtung, die unter ihrer physischen Maske die menschliche Einsamkeit und die Minderwertigkeit der Menschen in Bezug auf die anorganische Architektur verbirgt.
Einen großen Einfluss auf die Kunst von Justyna Pennards-Sycz hatte die Befreiung von den Regelungen und Beschränkungen während des Studiums an der Akademie der Schönen Künste in den Niederlanden. Dies gelang ihr unter dem Einfluss der revolutionären Werke von Fiona Rae. Die Beobachtung ihres Schaffens, sowie auch die Einsicht bei anderen in ihrer Werkstätte frei agierenden Künstler wie Daniel Richter und David Hockney, ließ sie ihre eigenen Grenzen durchbrechen und erlaubte eine eigene Freiheit der Expression.
Die Leinwände bedeckt die Künstlerin mit Acrylfarbe, manchmal verwendet sie auch Acryl-Marker, Bleistift oder Kohle. Sie gebraucht abwechselnd lange und breite, dann wieder kurze und abgehackte Pinselstriche. Eine Skizze wird sofort auf Leinwand mit Farbe aufgetragen, als die erste Schicht des Werkes. Dies verschafft den Eindruck, dass das Bild schnell und energisch gemalt wurde, ohne unnötiges Theoretisieren. Erst nach Beendigung des Werkes betrachtet die Künstlerin es lange und sorgfältig, was manchmal zu bestimmten Ergänzungen oder Korrekturen führt. Die Farbpalette der Leinwände ist sehr reich. Die Spotfarbe ist oft schrill, fast neonlastig und visualisiert den Kontrast von benachbarten warmen und kühlen Tönen. Die Farbe ist hier nicht nur ein starker Akzent und ein visueller Vorteil. Die Künstlerin wird von dem Wissen um die Verwendung der Farbe, der Perspektive oder Optik und um ihre Funktionen auf der Leinwand geleitet. Das hilft ihr noch nachdrücklicher das dreidimensionale Spiel von Licht und Schatten zu suggerieren.
Abstraktion der Darstellungen manifestiert sich in den Titeln der Werke, die auf völlig subjektive und individuelle Art auf den Leinwänden interpretiert werden. Die vergebenen Titel suggerieren einen Gegenstand oder einen Raum, jedoch gehen die Farben oder Formen selten mit dem Titel konform. Es erscheinen daher exotische Tiere in einem Umfeld, das an den Dschungel erinnert: Große, grüne Farbflächen in der Form einer Landschaft oder kubische Blöcke aus der Dämmerung erscheinend wie eine nächtliche Neonstadt.
Das Ziel der Künstlerin ist mit ihren Bildern einen starken Eindruck zu hinterlassen, das Werk visuell interessant zu machen und voller Möglichkeiten der Interpretation. Kunst soll nicht leicht zu nehmen sein, sondern den Betrachter zu einer Stellungnahme fordern und ihn nicht gleichgültig lassen, ihn zu einer tieferen Reflexion über die Realität zu bewegen, was sie ist und auf wieviele Arten man sie präsentieren kann. Vielleicht erlaubt uns der Titel „Das Licht wird dich führen” das Wesen der Dinge in der uns umgebenden Welt zu entdecken.
Sandra Zagajna
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"What a peculiar State we're in..." 2016
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"Flying" 2015
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Diptych "Preparing to Escape" Part I - 2015
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Diptych "Preparing to Escape" Part II - 2015
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Diptych "Preparing to Escape" 2015
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"Where Did I Put It?" 2015
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"Come And Find Me" 2016
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"Gold Digging" 2016
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"Life under Construction"2015
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" Light will guide you I" 2015
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SOLD "Light will guide you II" 2014
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"Field of Dreams" 2016
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"Red Desert Water" 2016
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"Future Excavation" 2016
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"Excavation Red" 2016
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"Physalia Physalis learns to fly" 2013
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Series:Night Water "Dark Forest I" 2015
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"Dark Forest 0" 2015
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Series:Night Water " Instincts" 2015
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Series:Night Water "Water Forest" 2015
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"Night Swimming Requires a Quiet Night" 2015
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Series: Japan II "Wind" 2012
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"Golden Door " 2015
Photo Documentation of the Exhibition
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