Katarzyna Swinarska, Skin

10.05.2019 - 17.07.2019

Katarzyna Swinarska graduate of the Academy of Fine Arts in Gdansk. She came out as an artist in 2009 with a series of paintings at 39. Biennale of Painting „Bielska Jesień”. She works with painting and video which often follows the convention of video performance, she creates multimedia installations and sometimes works as a curator. She defended her doctoral thesis in visual arts in 2014. In 2017: she presented the film "We—The Common Body” treating the issue of rivalry and love in artist couples; she worked as a curator of the exhibition "Avant-garde/ Paradoxical Sleep” dedicated to the phenomenon of modernist utopia in contemporary feminist art; she created a painting project “Biophilia” for an International Art Festival "inSPIRACJE 12. Breathtaking" in Szczecin. In 2018: she performed in her new project “Black Dress”. In 2019 she presented a solo exhibition “Innocent Colonnies”.

Swinarska won first prize at the International Competition for Experimental Films “In Out Festival” (2016) for her video performance “Digressive Identity”. Finalist of the Gdansk Biennale (2014, 2016, 2018), finalist of the Triennial of Pomeranian Art (2013, 2016); she was awarded a bursary of the City of Sopot (2014, 2016), a bursary of the City of Gdansk (2010, 2018) and a three-month art residency in Switzerland (2012).
Her art works are in the collections of NOMUS — Museum of Contemporary Art in Gdansk, “Wyspa” Art Institute in Gdansk, State Art Gallery in Sopot and in private collections in Poland, Germany, Austria, the Netherlands, Switzerland and the United States.

"Lange Sommernachmittage erinnern mich immer an diejenigen, die ich zusammen mit meiner Schwester und unseren Cousins bei meiner Oma verbrachte. Selbst heute rieche ich den Schwefelgeruch, als wir zwischen den alten Garagen versteckt waren und Funken aus weißen Steinen schlugen. Sogar jetzt spüre ich einen sanften Schauer zwischen den Schulterblätter und Gänsehaut im Nacken, und wenn ich die Augen hebe, sehe ich den schwarzen, samtigen Blick des jüngeren Cousins, der bis heute nicht weiß, dass er meine erste Liebe war. Dann liefen wir durch ein kühles Treppenhaus zu einer alten Wohnung, deren Querschnitt mir weiterhin rätselhaft erscheint. Ein Labyrinth von Räumen, Porträts von pompösen Rittern und steifen Damen in Spitzen- und Seidenkleider, ein langer dunkler Flur, die große helle Küche, hinter ihr ein Dienstmädchenzimmer und dort - ein Chiffonier, das Vorkriegsausgaben von Jugendromanen und Märchen beherbergte ....
Wir knieten vor dem alten Kleiderschrank auf der Suche nach einem Buch für den Abend. Ich blätterte die vergilbte Seiten mit unebenen Kanten, und hielt bei den Illustrationen an: kurvige Linien oder kurze Striche schwarzer Grafiken, die alte Bücher schmückten, tätowierten meinen Sinn für Ästhetik.Seitdem bevölkerten meine Welt tapfere Prinzessinen in Krinolinen, weise und böse Hexen in Lumpen gehüllt, wilde Tiere, lebende Pflanzen und verträumte Ritter. "

Was ist das Rätsel des Schaffens und der Kunst von Katarzyna Swinarska? Zeigt dieses Märchen, was sie antreibt und die Motive ihrer Kreativität auf? Gibt es eine Chance die Unschuld der Kindheit wieder zu erlangen? Lassen wir uns mitreißen. Verzichten wir auf Alles, was uns bisher bekannt war, öffnen wir unsere Augen noch einmal, aber bleiben wir auf der Bildoberfläche. Behandeln wir das, was wir sehen als einen zwanglosen Leittext. Lass uns nicht bohren. Lasst uns nicht eine verborgene Bedeutung offenbaren. Das enthaltene Geheimnis in Swinarskas Kunst wird von uns auf der sinnlichen Ebene des Kommunizierens erfasst. Wenn wir uns die gesamte Ausstellung "SKIN" in der Galerie Sandhofer ansehen, können wir in den Arbeiten die Wiederholbarkeit der Motive sehen, wobei eine einzigartige Wirkung in jedem einzelnen der Bilder steckt. Aus der Monochromie, die bei den meisten Kunstwerken verwendet wurde, erscheint die zerbrechliche Schönheit des weiblichen Körpers, der Insekten und die der Pflanzen. Die bei manchen Bildern angewendete kraftvolle Farbe schärft die visuellen Eindrücke und bewirkt beim Betrachter ein raffiniertes und edles  „Aha“ Erlebnis.

Die subtilen Bilderserien "Loves", "Heart" und "Skin" versetzen uns auf natürliche Weise in die Sphäre der Gefühle, Eindrücke und Sehnsüchte. Der "Loves"– Zyklus besteht aus Leinwänden, die von der Natur absorbiert wurden. Sehr sinnliche, florale, manchmal halb tierische Motive und Formen, die den Empfänger in die Mitte der organischen, delikaten Materie des Lebens stellen. Die "Skin"- Serie widmet sich dem Tastsinn. Die Sinnlichkeit der Serie liegt buchstäblich auf der Oberfläche der Bilder. SKIN – Haut, bedeutet auch ein Kleid-Kostüm, das eine Gestalt bedeckt, aber auch eine dünne Grenze zwischen diesem / jenem / etwas und der umgebenden Realität. Diese dünne, mit zarten Haaren bedeckte Haut der Nachtfalter zittert und leidet unter Kontakt mit der Umgebung .... Indem die Künstlerin die aufgetragenen Farbschichten mehrmals schleift und glättet, schuf  sie haptische Werke, die den Wunsch nach direktem Kontakt verstärken / zu Versuchung / Verführung  anregen. Das Herz als solches kennt jeder, wiederum ist das „Heart“ von Swinarska  nicht offensichtlich. Transparente Bilder, durch welche die Energie des Lichts fließt. Energie, die den weiblichen Körper befreit. In einer räumlichen Dimension aufgehängt, erlangt es einen Zustand der Nichtexistenz bei gleichzeitiger Emanation der Präsenz.

Beim Versuch, die in Katarzyna Swinarskas Kunst innewohnende Denktradition zu erraten, können wir auf die Quellen der Natur verweisen, die in der Philosophie des Empirismus und des Sensualismus gefunden werden, wo sensorische und Sinnesreize führend sind. Die kreative Sensibilität der Künstlerin gibt uns die einzigartige Möglichkeit auf eine sinnliche Weise ihre Kunstwerke zu erfassen. Nutzen wir diese großartige Gelegenheit und tauchen wir einfach in die Kunst der kreativen Sprache von Swinarska ein. Indem wir uns mitreißen lassen, werden die Formen aus den Bildern selbst zu dem Inhalt zusammengesetzt, den wir uns wünschen, nach dem wir unwillkürlich streben, zur gleichen Zeit sehen, hören und fühlen zu können und gleichzeitig unsere Sensibilität nicht mit Lehren / Dogmen zu vergiften.

Karolina Kliszewska, Katarzyna Swinarska

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    Love I, 2018

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    Skin I, 2017

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    Heart I, 2017 - Spatial Installation Object

Exhibition - Fotoreportage

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